Warum Hurenkinder und Schusterjungen den Lesefluss stören.

In der Welt der Werbung spielt die Typografie eine entscheidende Rolle. Sie beeinflusst nicht nur die Lesbarkeit, sondern auch die Ästhetik und den Gesamteindruck einer Kampagne. Zwei häufige, aber oft übersehene Typografiefehler sind das Hurenkind und der Schusterjunge. Diese beiden Begriffe beziehen sich auf spezifische Satzfehler, die den Leserhythmus stören und das visuelle Erlebnis beeinträchtigen können.

Was sind Hurenkind und Schusterjunge?

Ein Hurenkind, auch bekannt als „Witwe“ oder „Witwenzeile“, ist die letzte Zeile eines Absatzes, die alleinstehend am Anfang einer neuen Seite erscheint. Dies kann den Leser irritieren, da der Gedanke des vorherigen Absatzes abrupt unterbrochen wird. Auf der anderen Seite steht der Schusterjunge, auch als „Waise“ oder „Waisenzeile“ bezeichnet. Dies ist die erste Zeile eines Absatzes, die am Ende einer Seite steht und somit den Leser dazu zwingt, die Seite umzublättern, um den vollständigen Gedanken zu erfassen.

Warum sind diese Satzfehler problematisch?

Gerade in der Werbung ist es entscheidend, dass die Botschaft klar und ansprechend vermittelt wird. Hurenkinder und Schusterjungen können den Leser ablenken und den Fluss des Textes stören. Sie wirken unprofessionell und können den Eindruck erwecken, dass nicht ausreichend Sorgfalt in die Gestaltung investiert wurde. In einer Branche, in der der erste Eindruck entscheidend ist, können solche typografischen Fehler das Vertrauen in die Marke beeinträchtigen.

Tipps zur Vermeidung von Hurenkindern und Schusterjungen:

1. Satzspiegel anpassen: Der Satzspiegel sollte so gestaltet sein, dass Absätze harmonisch auf den Seiten verteilt sind. Dies kann durch Anpassungen der Seitenränder oder der Zeilenhöhe erreicht werden.

2. Absatzlängen variieren: Durch das gezielte Variieren der Absatzlängen kann verhindert werden, dass eine einzelne Zeile am Anfang oder Ende einer Seite steht.

3. Typografische Software nutzen:
Viele moderne Layout-Programme bieten Funktionen zur automatischen Vermeidung von Hurenkindern und Schusterjungen.

4. Manuelle Überprüfung: Zeit nehmen, um Layouts manuell zu überprüfen. Ein genauer Blick kann oft helfen, typografische Fehler zu erkennen, die möglicherweise übersehen wurden.

In einer Zeit, in der visuelle Kommunikation alles ist, sollten wir die Macht der Typografie nicht unterschätzen. Ein gut gestalteter Text kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Kampagne und einer, die in der Masse untergeht, ausmachen.